Normen einfach erklärt: ISO 16890 vs. EN 779

Luftfilternormen verstehen: Was Sie über ISO 16890 und EN 779 wissen sollten

In der Luftfiltertechnik spielen Normen eine zentrale Rolle. Doch welche Standards gelten aktuell? Was bedeuten Begriffe wie ISO 16890, EN 779 oder ePM1? Und welche Norm ist, wann besser geeignet? In diesem Beitrag erklären wir alle wichtigen Punkte – praxisnah und verständlich für den B2B-Einsatz. Denn wer die richtigen Luftfilter einsetzt, verbessert nicht nur die Luftqualität, sondern auch die Effizienz der eigenen Anlage.

Was sind Normen?

Normen sind standardisierte Regelwerke, die sicherstellen, dass Produkte, Dienstleistungen und Prozesse bestimmten Qualitätsanforderungen entsprechen. In der Luftfiltertechnik dienen sie dazu, die Filterleistung unter definierten Bedingungen zu testen und vergleichbar zu machen.
Für Unternehmen – etwa aus der allgemeinen Raumlufttechnik – sind diese Luftfilternormen entscheidend: Sie garantieren, dass Luftfilter möglichst effizient arbeiten, die gewünschten Partikelgrößen erfassen und zur Einhaltung gesetzlicher Anforderungen beitragen. Ohne Normen gäbe es keine objektive Möglichkeit, die Leistung eines Filters zu bewerten.

Was bringen Normen?

Die Vorteile von Normen liegen auf der Hand:
* Transparenz: Die Klassifizierung von Luftfiltern erfolgt nach klar definierten Kriterien.
* Vergleichbarkeit: Hersteller und Kunden sprechen die gleiche Sprache.
* Sicherheit: Normgerechte Filter gewährleisten verlässliche Abscheideleistung unter realen Bedingungen.
Gerade in sensiblen Bereichen wie der Raumlufttechnik, aber auch in Lüftungs- und Klimaanlagen ist ein verlässlicher Abscheidegrad unerlässlich. Mit einer passenden Norm können Sie sicherstellen, dass Ihre Filter Feinstaub, PM10, ePM1 oder gar ultrafeine Partikel zuverlässig filtern.

ISO 16890 erklärt

Die neue Norm ISO 16890 ist seit 2016 in Kraft und hat die bisherige EN 779 ersetzt. Sie legt den Fokus auf die realen Betriebsbedingungen und misst die Filterleistung anhand realer Partikelgrößen – ein großer Fortschritt.
Gemäß ISO 16890 werden Filter in vier Hauptgruppen unterteilt:
* ISO Coarse: Filter für grobe Partikel (z. B. >10 µm)
* ISO ePM10: Filter für Partikel ≤10 µm
* ISO ePM2,5: Filter für Partikel ≤2,5 µm
* ISO ePM1: Filter für Partikel ≤1 µm
Diese Klassifizierung macht deutlich, wie effizient ein Filter in der Praxis arbeitet – also bei tatsächlicher Luftbelastung. Dabei wird der Abscheidegrad über eine definierte Messung im Prüfstand ermittelt, einschließlich einer künstlichen Alterung durch DEHS und KCL. Erst bevor der Abscheidegrad final bestimmt wird, erfolgt eine erneute Messung der Druckdifferenz – ein Verfahren, das die praxisnahe Wirksamkeit berücksichtigt.

EN 779 erklärt

Die Norm EN 779 war über Jahre hinweg der Standard für die Prüfung und Klassifizierung von Luftfiltern. Sie unterteilte Filterklassen gemäß EN in Filtergruppen wie G4, M5, F7 usw. Der Fokus lag hier auf der Abscheideleistung für synthetische Aerosole unter Laborbedingungen.
Was auf den ersten Blick wie ein durchdachtes System wirkte, hatte Schwächen: Die Prüfung war nicht auf reale Bedingungen ausgelegt, elektrostatisch aufgeladene Filters konnten die Ergebnisse verfälschen, und die Relevanz für Feinstaub mit einem Durchmesser von unter 1 µm war begrenzt.
Seitdem EN 779 wurde von DIN EN ISO 16890 abgelöst, sind alte Filterklassen offiziell nicht mehr gültig – auch wenn sie vereinzelt noch verwendet werden.

Wann ist welche Norm besser geeignet?

Für alle, die eine fundierte Entscheidung treffen möchten: Die ISO 16890 und EN 779 unterscheiden sich nicht nur im Prüfverfahren, sondern vor allem in ihrer Aussagekraft.

EN 779 ISO 16890
Klassifizierung: G1–F9 Klassifizierung: ISO coarse – ePM1
Testmedium: Synthetisch Testmedium: Reale Partikelgrößen
Praxisnähe: Gering Praxisnähe: Hoch
Gültigkeit: Veraltet Gültigkeit: Aktuell

Die folgende Tabelle macht deutlich: Wer heute zukunftssicher planen will, setzt auf die neue Norm ISO 16890. Sie bietet die Basis für moderne Luftfiltertechnik, sorgt für klare Kommunikation zwischen Herstellern und Kunden – und steigert durch ihre Effizienz den Wirkungsgrad Ihrer Anlagen und Geräte.

Vertrauen durch geprüfte Qualität

Wenn es um die Wahl des passenden Luftfilters geht, ist eines klar: Nur wer die geltenden Normen kennt, kann fundierte Entscheidungen treffen. Die DIN EN ISO 16890 steht für Fortschritt, Transparenz und bessere Luftqualität – ob in Bürogebäuden, Industriebetrieben oder im Gesundheitswesen.
Wir von Neidert Luftfiltertechnik GmbH, Ihrem Partner für Luftfilter aus Essen, beraten Sie gerne bei der Auswahl von Filtern. Als erfahrener Spezialist in der Filtertechnik kennen wir die Unterschiede zwischen DIN EN 779 und ISO 16890 im Detail und finden die passende Lösung für Ihre Raumlufttechnik.

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